Anneliese Michel und ihre Dämonen
Verfasst: Mo 8. Aug 2005, 22:06
[align=center]Die Dämonen müssen aussagen[/align]
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Anneliese Michel gehört mitunter zu einem der bekanntesten Fälle in Sachen "Exorzismus in Deutschland".
Daher wollte ich einmal fragen, ob manch einer etwas über sie weißt, denn es wäre guter Stoff für Diskussionen.
Das erste Mal kam ich auf Anneliese Michel, als man in einer Fernsehsendung eine Aufnahme von den Tonbandgeräten abspielte, die während des Vorganges aufgenommen wurden. Mir ging es wirklich kalt über den Rücken, denn da wusste ich, dass es kein billiger Hollywood-Film war, wo man verzerrte Stimmen einspielte und etliches mehr.
Diese qualvoll verzerrten Stimmen kamen von einer jungen Frau, Anneliese Michel.
Da es hieße, sie wäre besessen, kam bald ein Exorzist und versuchte, ihre Dämonen (darunter Luzifer, Judas und Kain) auszutreiben. Dieser Vorgang dauerte lange, viel zu lange und Anneliese Michel starb letztendlich an Unterernährung. So weit weiß ich es jedenfalls. Ich habe mich nicht sonderlich mit ihrem Lebenslauf befasst, wo sie zur Schule ging, etc., sonder ich hing die ganze Nacht an den Aussagen, die ihre Dämonen von sich gaben.
Ich werde einiges von der offiziellen Seite hier reinkopieren. Bei Interesse kommen natürlich mehr.
Für den Anfang war's das
Amy
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Anneliese Michel gehört mitunter zu einem der bekanntesten Fälle in Sachen "Exorzismus in Deutschland".
Daher wollte ich einmal fragen, ob manch einer etwas über sie weißt, denn es wäre guter Stoff für Diskussionen.
Das erste Mal kam ich auf Anneliese Michel, als man in einer Fernsehsendung eine Aufnahme von den Tonbandgeräten abspielte, die während des Vorganges aufgenommen wurden. Mir ging es wirklich kalt über den Rücken, denn da wusste ich, dass es kein billiger Hollywood-Film war, wo man verzerrte Stimmen einspielte und etliches mehr.
Diese qualvoll verzerrten Stimmen kamen von einer jungen Frau, Anneliese Michel.
Da es hieße, sie wäre besessen, kam bald ein Exorzist und versuchte, ihre Dämonen (darunter Luzifer, Judas und Kain) auszutreiben. Dieser Vorgang dauerte lange, viel zu lange und Anneliese Michel starb letztendlich an Unterernährung. So weit weiß ich es jedenfalls. Ich habe mich nicht sonderlich mit ihrem Lebenslauf befasst, wo sie zur Schule ging, etc., sonder ich hing die ganze Nacht an den Aussagen, die ihre Dämonen von sich gaben.
Ich werde einiges von der offiziellen Seite hier reinkopieren. Bei Interesse kommen natürlich mehr.
Für den Anfang war's das
Amy
Wie damals, als Pater Renz fünf verschiedene, ungezeichnete Fläschchen zur exorzistischen Sitzung mitbrachte, die einen mit Weihwasser von Lourdes und von San Damiano gefüllt, die anderen mit Leitungswasser. Wie die Teufel schrieen, wenn er sie mit dem ersteren besprengte! Das Leitungswasser dagegen tat ihnen gar nichts.
Ein andermal verabredete er eine Probe mit einem Priester in einer anderen Stadt. Der verblüffte Peter berichtet, was geschah:
Eines Abends, der Exorzismus wurde gerade gebetet, schaute Anneliese den Pater Renz provozierend frech an und sagte: «Ich sage aber nichts!» Ich wunderte mich darüber, war sie doch gar nichts gefragt worden. In der anschließenden Pause wollte ich Pater Renz auf diese Merkwürdigkeit hinweisen, als Anneliese von sich aus Pater Renz in der gleichen Angelegenheit ansprach. Pater Renz erklärte zu unserer Verwunderung, mit einem deutschen Bischof vereinbart zu haben, dass jener um sieben Uhr abends den Exorzismus über Anneliese beten solle. Man wollte dann sehen, wie die Teufel aus Anneliese dazu reagierten. Pater Renz sagte, dass Anneliese zum vereinbarten Zeitpunkt um sieben Uhr den Ausspruch getan habe «Ich sage aber nichts».
Manchmal machten sich die Dämonen lustig über die Priester. Das konnte fast komisch wirken, wenn es nicht zu gefährlich wurde. So fragte der Pater: «Warum hältst du die Hände über die Ohren?» und nicht faul antwortete der Dämon: «Weil das Gebet so schön ist!» Oder als der Dämon knurrt: «Es knallt im Haus.» — «Macht ihr den Krach?» will Pater Renz wissen. «Ja, wer denn sonst?» höhnt der Böse. Und dann grunzt er und lacht: «He, he, he, he.»
Wie jener «Pfarrer Fleischmann» dazu kam, sich dem Dämonenrudel zuzugesellen, ist eine ganz andere Geschichte. Pfarrer Alt erzählt wie folgt:
Als ich nach Ettleben kam, war die Pfarrei in schlechtem Zustand. Zunächst hatte ich die Aufgabe, die Kirche restaurieren zu lassen. Ich suchte in den Pfarrakten nach Unterlagen, die die Baupflicht an der Kirche ausweisen sollten. Ich hatte die Vermutung, dass die politische Gemeinde oder selbst der Staat die Baupflicht an der Kirche habe. In der Pfarrepositur, die noch bis ins Jahr 1646 zurück vollständig und bis etwa Mitte des sechzehnten Jahrhunderts sporadisch erhalten ist und außerdem ein paar Akten aus sehr früher Zeit enthält, entdeckte ich die Akte mit der Liste der Pfarrer, die seit dem vierzehnten Jahrhundert hier in Ettleben gewirkt hatten. Beim Durchblättern dieser Akte stieß ich auch auf einen Fall Fleischmann. Der Name von Pfarrer Valentin Fleischmann war mir noch nie zu Ohren gekommen. Von 1572-1575 war er Pfarrer in Ettleben. Er wurde als «concubinarius» ausgewiesen, war «vino addictus», also ein Säufer, auf deutsch gesagt, war ein «arger Schläger» und hatte vier Kinder. Er habe an einem bestimmten Tag einen Mann in seinem Pfarrhaus erschlagen. Außerdem habe er eine Frau so geschlagen, dass sie über Wochen und Monate beim Bader in Würzburg gelegen habe.
Der Grabstein seiner Tochter Martha ist in die Frontseite des ältesten Hauses von Ettleben eingemauert und, heute noch gut zu entziffern. Als ich im Herbst 1975 während der exorzistischen Phase nach Klingenberg kam, um der Austreibung beizuwohnen, war ich bereits eineinhalb Jahre Pfarrer von Ettleben. Während einer Pause wurde ich von einem der Anwesenden gefragt: «Na, wie geht's denn in Ettleben, nachdem die Kirche restauriert ist?» Wir kamen ins Gespräch und ich sagte unter anderem: «Na ja, in Ettleben hat es immer schon schlimme Pfarrer gegeben. Vielleicht bin ich auch einer von diesen. Jedenfalls hat es einen gegeben, der einen Mann erschlagen hat.» Anneliese saß neben mir. Sie brüllte plötzlich auf, so wie sie es während des Exorzismusgebetes getan hatte. Ich erschrak so sehr, dass mich alle auslachten und der Schrecken mir nach Stunden noch in den Gliedern saß. Etwa vierzehn Tage später hatte ich wiederum Gelegenheit nach Klingenberg zu fahren, weil ich in der Nähe etwas zu tun hatte. Anneliese war daheim. Peter war auch da. Wir unterhielten uns nett. Schließlich sagte ich: «Sie haben mich vielleicht damals mit Ihrem Gebrüll erschreckt. Der Schrecken wich erst nach Tagen. Dass Sie sich so aufregen, wenn der Name Fleischmann fällt!» Plötzlich verzog Anneliese ihr Gesicht zu einer Fratze und begann, obwohl sie heftig dagegen kämpfte, wiederum in der uns allen bekannten Art zu brüllen.
Ich sah dabei zum ersten Male, wie sich Anneliese gegen das wehrte, was sie so unmittelbar überfiel; sie lächelte, verzerrte das Gesicht, lächelte wieder und konnte gerade noch sagen: «Nehmt es nicht so schlimm, ich kann nichts dafür!» Dann brüllte sie los.
Am selben Abend wurde in meiner Abwesenheit der Exorzismus gesprochen, und es meldete sich der sechste Teufel mit Namen Fleischmann, gefallener Priester, Pfarrer in Ettleben gewesen . . . Es wurden von Fleischmann Einzelheiten gesagt, die ich nie erwähnt hatte und Anneliese also unbekannt sein mussten. Es ist seither behauptet worden, Anneliese habe die Chronik gekannt. Ich kann belegen, dass die Chronik zu der Zeit, als der Fall Fleischmann in Klingenberg bekannt wurde, zur Überprüfung beim Archivar der Diözese in Würzburg war. Sie hatte die Chronik nie gesehen und erst recht nie in der Hand. All das kam spontan aus ihr. Es war überraschend für mich, sehr überraschend. Anneliese fürchtete sich sehr vor diesem Teufel Fleischmann.
Die Dämonen über die Zustände in der Kirche
29.9.75 Judas zu Pater Renz: Kirche? Die meisten glauben ja nur noch, es wäre ein Verband. Die Modernisten bringen sie noch um. Wir schaffen so viel daran, dass sie untergeht. Wir spritzen schon so viel Gift rein in die Kirche, dass sie untergeht. Es sind nur noch wenig, die der Kirche treu sind.
Nach dem Leben ist alles aus, das glauben viel, sehr viel, und danach leben sie auch, weil sie nicht mehr beten.
Die Sünden reichen bis zum Himmel; aber es dauert nicht mehr lang. Die von 17 hat es gesagt. Aber das haben bloß ein paar befolgt. Die Plage wird kommen, und wir holen, wen wir holen dürfen. Tod, Trübsal und Hunger, ja, das kommt auch noch. Ja, der da oben guckt nicht mehr lange zu; aber das glaubt keiner mehr zum Glück; da können wir noch so viel holen, wie es geht.