Wie laut
wdr.de in einer Woche im Wdr und in zwei im ersten zu sehen sein wird, sieht Sauerland das unterbleiben einer öffentlichen Entschuldigung als Fehler.
Müller: "Hatten Sie am Anfang das Gefühl, wenn ich mich dafür entschuldige, werde ich automatisch dafür verantwortlich gemacht?"
Sauerland: "Ja, bis hin zur juristischen Verantwortung, die man daraus ableiten wollte und dies hat dann dazu geführt, dass man sprachlos wird. Und nochmal, das, was dann Fritz Pleitgen als erster getan hat, hätte von mir kommen müssen."
Nachfrage Müller: "Nämlich?"
Sauerland: "Die Übernahme moralischer Verantwortung, sich bei den Angehörigen der Opfer zu entschuldigen. Das ist so. Im Nachgang weiß ich es. Es tut mir auch unendlich leid, dass ich es nicht getan hab sofort, sondern dass so viel Zeit vergangen ist, bis das dann passieren konnte. Aber vielleicht, und das ist nur ein kleiner Trost, kann die Aufarbeitung zeigen, hinter welchen Bedingungen ich damals stand und was ich selbst rational dort leisten konnte und was schwierig war."
Ich frage mich, inwieweit er tatsächlich fürchtete/fürchten musste/fürchten könnte, bei einer Entschuldigung das als Schuldeingeständnis ausgelegt zu bekommen und dann eine Strafe zahlen oder ggf. sogar eine Freiheitsstrafe absitzen zu müssen.
Zunächst dachte ich "für Oberbürgermeister muß es die ggf. unlimitierte finanzielle Haftung begrenzende Versichrungen grob nach dem Muster von Managern geben", jetzt beim schreiben merke ich, im Falle Sauerland greift die Überlegung nicht.
Für eine Entschuldigung für all das, was er möglicherweise zu diesem Unglück beigetragenhat, dürfte doch keine unmittelbare juristische Strafe folgen. Sondern nur, wenn es bei ihm etwas nachweisbar schuldhaftes im Verhalten gabe - und auch wenn er sich natürlich nicht, schon gar nicht im Detail, selber belasten muß, hätte m.E. das Unterlassen einer ggf. auch etwas unkonkret formulierbaren persönlichen Entschuldigung bei den Opfern und Hinterbliebenen aus dem Motiv, sich selber einer Strafverfolgung zu entziehen oder doch zumindest erheblich zu erschweren, ein äußerst unangenehmes "Geschmäckle".