Lykurg, ich verstehe das Zitat schon so, daß Carter selbst seine Frau als wesentlich treibende Kraft sieht:
"Sie mochte dieses Zeug. Und ich konnte zu ihr niemals ,Nein' sagen."
Gut, und die Dirigenten und Kritiker haben das dann weiter getrieben.
Sicher, Liebe führt bekanntlich zu Sehstörungen, und der Kundendruck veranlasst Produzenten zu allen (un)möglichen Produkten, aber kann dies dem Komponisten über Jahrzehnte hinweg verborgen geblieben sein?
Immerhin rührt die Geschichte an einem der grundlegenden Vorbehalte, dem moderne Kunst immer wieder begegnet, daß nämlich Kunst der/einer wie auch immer gearteten Schönheit vepflichtet sei, die bei moderner Kunst eben als nicht gegeben wahrgenommen wird.
Es läuft IMHO auf eine Nichtung seiner Kunst als moderner Kunst hinaus, wenn er sie jetzt verhübscht, denn zumindest vieles, was moderne Kunst ausmacht - u.a. die Frage danach, was Kunst überhaupt will, ob sie überhaupt etwas will oder ob sie nicht nicht mit einer Intention gar aufhören würde Kunst zu sein - gerät darüber ins Abseits.
Muss man ihm vielleicht dankbar sein, daß er wieder zum Nachdenken über diese Fragen anreizt?