Willkommen, Nachtsicht!
- Und gleich die Eröffnung zu einem meiner Lieblingsthemen...
Vom musikalischen Denken her stehe ich allerdings ganz woanders^^ - bin halt klassisch orientiert, und wenn es in den Pop/Rock-Bereich hinübergeht, passe ich zwar meine Maßstäbe an, da dürfen Töne deutlich rauher und 'dreckiger' klingen, auch andere stimmliche Mittel eingesetzt werden, Hauchigkeit etc., die für einen klassischen Sänger Abschußkriterium wären. Für mich ist aber trotzdem unumgänglich, daß der Sänger bzw. die Sängerin selbst singt und auch ohne Playback ein gutes Konzert bieten kann - zu dem für mich auch mehr die Musik als die Show zählt, auch wenn die natürlich dazugehört.
Außerdem mache ich einen großen Unterschied darin, ob es eigene Texte und eigene Kompositionen sind. Wenn ein Künstler eigenes rüberbringt, und authentisch wirkt, dann gehören eben auch Unreinheiten dazu und sind vielleicht sogar irgendwie gewollt, man gewöhnt sich vielleicht daran. Bei einem Cover ist mangelnde sängerische Qualität bzw. Playback dann aber nicht mehr tragbar.
Das wäre auch eine mögliche Erklärung dafür, warum man da in der Klassik meist strengere Maßstäbe anlegt - der Eigenanteil an Text und Musik ist dort normalerweise geringer^^, es kommt also grundlegend auf richtige Wiedergabe und erst danach auf die eigene Interpretation als künstlerische Leistung des Sängers an.