Rael, Tommy und The Lamb

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Traitor
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Mo 26. Dez 2005, 13:34 - Beitrag #1

Rael, Tommy und The Lamb

Einige hier sollten die Rockoper "Tommy" von The Who kennen, erschienen 1969. Teile eines früheren Rockoper-Versuches der Who, musikalisch, wenn auch wohl nicht unbedingt inhaltlich, dann in Tommy aufgehend, waren bereits 1967 unter dem Titel "Rael" (mit gleichnamiger Hauptfigur) auf "Sell Out" veröffentlicht worden.

Dann gibt es das Konzeptalbum "The lamb lies down on broadway" von Genesis, veröffentlicht 1974, das man aufgrund der durchgängigen Handlung ebenfalls als Rockoper bezeichnen kann. Und, das interessante daran: der Hauptcharakter heißt Rael.

Könnte hier eine Beeinflussung / Anlehnung vorliegen? Dafür spricht der ja nicht unbedingt naheliegende Name und gewisse inhaltliche Ähnlichkeiten (wirre psychologische Zustände des Hauptcharakters); dagegen, dass die Ähnlichkeiten nicht wirklich groß sind und dass die alten Genesis als so "progressive" galten, dass eine Inspiration durch die Whos fast schon peinlich für sie gewesen wäre.

Kennt jemand diese Werke und hat sich mal Gedanken über die Thematik gemacht?

Feuerkopf
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Mo 26. Dez 2005, 22:42 - Beitrag #2

Natürlich kenne ich "Tommy"! Pete Townshend ist einer meiner Helden!

Aber die Windsbraut ist eigentlich am kompetentesten auf diesem Sektor.

Kann gut sein, dass Genesis aus Respekt ein kleines Zitat eingebaut haben. Peter Gabriel war/ist sicherlich einer der innovativsten Köpfe in der Rockmusik der 70er und auch heute noch.

janw
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Mo 26. Dez 2005, 23:27 - Beitrag #3

Tja, selig sind die früh geborenen *g*
Oder jene, die wie Traitor solche Kunstwerke ausfindig machen :)

Das Opus ist mir dem Namen nach bekannt, mehr leider nicht, doch hätte ich´s gern.

Das Genre Rock-Oper an sich wäre darüber hinaus eine Betrachtung wert...

Windsbraut
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Di 27. Dez 2005, 11:49 - Beitrag #4

Traitor, als echter Who-Fan habe ich so ziemlich alles gelesen, was jemals von und über diese Band geschrieben wurde. Aber nirgends tauchte eine Verbindung zwischen diesen beiden Konzept-Alben auf. Mein Freund ist ein glühender Genesis-Verehrer, und auch er hat noch nie davon gesprochen. - Dass eine mögliche Hommage an The Who für Genesis peinich sein könnte, halte ich übrigens für unwahrscheinlich: The Who sind nix, wofür man sich schämen müsste. *drohend in die Runde guck*

Mir fällt übrigens spontan noch ein Konzeptalbum von den Kinks ein: "A Soap Opera" von 1975. Sehr lustig, aber eher wenig tiefgründig. :)

Traitor
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Di 27. Dez 2005, 13:09 - Beitrag #5

Ich bin ebenfalls ein großer Who-Freund und würde es mir selbst streng verbitten, einen Bezug auf sie als peinlich zu bezeichnen. Aber Genesis schwebte damals in so höheren Sphären, dass ihnen oder zumindest ihren Fans Who durchaus als Mainstream-Rock vorgekommen sein könnte.
Allerdings habe ich die Zeit halt nicht mitbekommen, und es wäre gut möglich, dass Genesis nur von den heutigen Fans als so viel elitärer hochstilisiert wird. Und Tommy war ja auch definitiv Avantgarade.
Die Kinks kenne ich wiederum gar nicht - empfehlenswert?

Windsbraut
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Di 27. Dez 2005, 14:15 - Beitrag #6

Die Kinks kennst du sicher, zumindest "Lola" oder "You really got me" sind Oldies, die eigentlich jeder schonmal gehört hat.

Ich mag sie recht gern, auch wenn sie nicht so "bahnbrechend" waren wie The Who. Ich würde ihre Musik eher als schnörkellosen Rock bezeichnen, mit witzigen Texten und ohne den Anspruch, furchtbar wichtige Botschaften übermitteln zu wollen. Die Truppe um Ray und Dave Davies hat übrigens noch ein 2. Konzeptalbum rausgebracht: "Schoolboys in disgrace", auch eher spaßig als von großem Sendungsbewusstsein durchdrungen.

Aber ich will mich nicht als Kinks-Spezialist aufspielen, meine letzte Platte von ihnen ist von '84, die danach kenne ich alle nicht.

Hier ein Foto von Ray Davies :D :

Bild

Feuerkopf
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Di 27. Dez 2005, 14:16 - Beitrag #7

Die Kinks? Oh ja, wenn man es ein wenig ironisch-spitzzüngig mag, etwas minimalistischer. "Lola" dürfte wohl das bekannteste Lied von ihnen sein.

Klassischer Brit-Pop, sozusagen. :) Hier ein Bild von 1965.
Bild

Die Band gibt es zwar nicht mehr, aber die Davies-Brüder sind getrennt im nächsten Jahr auf Tour, auch in Deutschland.

Und wenn wir gerade dabei sind: Hör dir mal Sachen von "Cream" oder "The Spencer Davis Group" an.


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