Es geht dabei im wesentlichen darum, daß, wie ich es verstehe, seit dem Mittelalter zwischen einer Haupt-Melodielinie und ihren Variationen unterschieden wurde. So wurde in Gesangskompositionen die Singstimme (Hauptmelodielinie?) von einer instrumentalen Contratenor-Stimme begleitet, in Orgelimprovisationen gab es die Choralstimme als Tenor im Gegensatz zu darüber gelagerten Stimmen (Diskant).
Daraus ging später der Generalbass (basso continuo) hervor.
Den immer wieder genannten cantus firmus, als unkonventionelles Zitat sei
First, the use of the cantus firmus in the first aria, and also the use of double reeds. Now many, composers have written for double reeds, but P. D. Q. Bach is the only one I know to do so without the use of oboes and bassoons.
genannt, kann ich da nicht recht einordnen.
Irgendwie kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, als handele es sich um verschiedene Begriffe für denselben Sachverhalt, daß eben eine dominante Unterstimme von einer oder mehreren Oberstimme(n) begleitet wird/werden, welche durch Variation derselben auf die Unterstimme eingehen.
Wenn dem so wäre, dann frage ich mich aber, warum die Tatsache der Existenz der Unterstimme als basso continuo bei der Ankündigung klassischer Werkaufführungen explizit erwähnt wird - daß ein Stück eine Melodie hat, ist doch eigentlich zu erwarten, sieht man mal von moderneren Entwicklungen ab, oder verstehe ich das falsch?