Der Begriff dürfte aus Illuminatus! stammen, direkte Vorläufer dürften Expressionismus und Dadaismus sein, das allgemeine Konzept der gezielten Irreführung ist natürlich menschheitsalt. 4chan orientiert sich vermutlich stark an Illuminatus!, genauer möchte ich dem aber nicht nachgehen.
Auf Filme bezogen ist es kein Genre im eigentlichen Sinne, da in nahezu jedem Setting, Stil und Handlungskonzept umsetzbar. Eher ein Erzählschema, aber eines, das in den letzten 10-20 Jahren quasi-Genre-Status angenommen hat, insbesondere durch die typischen "cult followships" dieser Filme.
Meister des "Genres" sind sicher die Autorenfilmer Terry Gilliam (der erwähnte "12 Monkeys", aber auch "Brazil", "Fisher King", "Dr. Parnassus" und eigentlich alle seine Filme haben Elemente davon), David Lynch (ALLES!!!1elf) und Christopher Nolan ("Memento", "Prestige", "Inception") und als Drehbuchautor mit diversen Regisseuren Charlie Kaufman ("Being John Malkovich", "Eternal Sunshine of the Spotless Mind" u.a.). Populäre Filme dieser Art (und sehr unterschiedlicher Qualität) sind auch "Die üblichen Verdächtigen", "Butterfly Effect" oder "Lucky # Slevin".
Will man ältere Vorreiter, landet man u.a. beim "Andalusischen Hund", "Yellow Submarine", Hitchcock, Tarkowski...
Mit den Beispielen wird aber schon eine wichtige Unterscheidung fällig: es gibt (mindestens) zwei sehr verschiedene Typen von Mindfuck, einerseits die von Maglor beschriebene Vermischung von Wirklichkeit und Phantasie (Gilliam-Lynch-Mindfuck), andererseits der eigentlich simple, aber extrem übersteigerte Plot-Twist (Nolan-Mindfuck). Letzterer ist eigentlich nur die nächste Evolutionsstufe des klassischen Krimis - jeder kennt die klassischen Auflösungsmuster, also müssen immer exotischere und verworrenere Varianten erfunden werden.
Ganz übles Mindfuck mit Tendenz zum Mindrape findet man natürlich in Animes.
Und die unterste Schublade oft im Horrorgenre.