Ein gutaussehender, Intelligenz und Klasse ausstrahlender Schwarzer wäre deutlich näher an meinem Bond-Bild als Craig. Auch ansonsten sähe ich keinen Grund, für eine rein fiktive Rolle, die eh regelmäßig neu interpretiert wird, einen andershäutigen Schauspieler als bisher üblich heranzuziehen. Der Vergleich mit dem realen JFK hinkt offensichtlich.
Spannender finde ich Kottos Aussage "Es gebe doch die Möglichkeit, sich Rollen auszudenken, für die es noch keine etablierten Vorbilder gebe." Ähnliches wird ja im Superhelden-Comic-Zusammenhang oft gegen Reinterpretationen bekannter Figuren als schwarz/Latino/weiblich/... angeführt. Grundsätzlich scheint mir das auch vernünftig - reines Reinterpretieren beseitigt zwar das Problem, dass alle großen Rollen weiß+männlich sind, aber erweckt dafür den unschönen Eindruck, dass alle anderen Gruppen nur danach streben könnten, diese nachzuäffen. Diversifikation als reines Aufholen, nicht als echte Horizonterweiterung. Angesichts der Finanzierungs- und Vermarktungsstrukturen ist aber vermutlich eine schrittweise "ändern, was man ändern kann"-Herangehensweise besser als nichts: wenn sich niemand traut, A-Titel mit innovativen schwarzen/weiblichen/.... Hauptrollen rauszubringen, dann halt zumindest eine Reinterpretation einer bekannten Rolle.
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