Eigentlich ist es eine ganz simple Geschichte.
Bettelarme Roma-Familien aus Bulgarien oder Rumänien geben ihre Kinder weg. Sie erhalten dafür Entgelt. Die Kinder werden von Schleppern nach Westeuropa gebracht. Dort gehen sie dann einem Erwerbsleben nach z. B. als Prostituierte, Bettler, Klau-Kids ... Das sind alles Berufe, die leider nicht von Erwachsenen ausgeübt werden.
Tatsächlich braucht es für solche Gewerbe möglichst Kinder und Jugendliche.
Wer würde schon einem erwachsenen Zigeuner ohne Balg einen Almosen geben, einen erwachsenen Ladendieb einfach laufen lassen oder sich mit einer bereits verwelkten Hure einlassen.
Sozialleistungen abkassieren, wie im Athener Fall angesprochen, kann natürlich auch ein Grund sein.
Von außen wird das als Menschenhandel betrachtet. Tatsächlich werden die Kinder aber gar nicht entführt. Häufig entstammen die Schlepper oder Menschenhändler sogar der gleichen Dorfgemeinschaft oder Familie und das im Ausland verdiente Geld wird brav an die echten Eltern geschickt. (Tatsächlich wurden ja stimmen aus dem Athener Zigeuner-Ghetto, dass dort vor gar nicht als zu langer Zeit eine bulgarische Roma-Familie Kinder gegen Entgelt anbot, was die Version des beschuldigten Zigeuner-Paares im Grunde bestätigt oder wenigstens plausibler erscheinen lässt.)
Diese Praxis wird auch in dem einst von mir verlinkten Filmbeitrag über die Strichjungen aus Berlin angerissen. Rosa von Praunheim bewertet jene Verschickung der rumänischen Dorfjugend nach Berlin allerdings nicht. Er lässt sie einfach nur erzählen. Wenn die Jungen dann von Bekannten aus ihrem Dorf als Straßenmusiker angeworben werden, dann aber in Berlin zum
Anschaffen geschickt werden und brav ihr mühsam mit Hinterteil verdientes Geld der Mutti in Rumänien schicken, ist doch eigentlich alles klar, oder?
Aber das ist ja alles ganz egal. Es bleibt bei der Entführungsgeschichte.
Den Vogel hat vorerst der Focus seiner Schlagzeile "
Kinder bei falschen Eltern. Blonde Mädchen tauchen bei Roma-Familien in ganz Europa auf" abgeschossen.
Neulich ist sogar ein Zigeunermädchen in einer Schulklasse während einer Klassenfahrt aufgetaucht. Die Polizei hat dann den Bus angehalten und das Mädchen zurück zu seiner Familie gebracht. Das ist auch gut so, weil braune Zigeunermädchen nicht nach Frankreich gehören. Das war auch eine schlimme Entführung. Die Lehrer wollten die Zigeunerin einfach mit auf Klassenfahrt nehmen. Das ist gerade so noch mal gut gegangen.
Zurück zu den 1920ern: Meine Nachbarin hatte mir mal erzählt, sie sei von ihren Eltern vor den Zigeunern gewarnt worden, weil sie damals blonde Haare hatte. Die Zigeuner würden nämlich blonde Mädchen entführen. Sie solle daher nicht zu den gerade im Ort lagernden Zigeunern gehen.
Ich finde die Sache mit den Zigeunern gar nicht so schlimm. Immerhin lassen sie die blonden Kinder, anders als die Juden ja am leben.
Die entführen Kinder sollte man lieber in den Synagogen suchen. Es weiß doch jeder, was sie mit dem Blut von Christenkindern machen.
Wie kann sich jetzt noch über den jüngsten
Brandanschlag aus ein Sinti und Roma Zentrum in Oldenburg wundern?
Zitat von taz:Auf ein Kulturzentrum für Sinti und Roma in Oldenburg ist in der Nacht zu Montag [21.10.2013] ein Brandanschlag verübt worden. Unbekannte zündeten die Fußmatte vor der Eingangstür mit Brandbeschleunigern an. Allerdings gebe es für die Polizei „zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine Hinweise auf einen fremdenfeindlichen Hintergrund“. ... Der Pressesprecher der Polizei sagte am Montagnachmittag zur taz, dass ihm Drohungen gegen das Kulturzentrum nicht bekannt seien.
Es gibt ja so viele Zufälle.