Die Armutsstatistik hat einen Haken, und zwar ist Armut nach der offiziellen Definition grob gesprochen der Besitz eines bestimmten geringen Anteils des durchschnittlichen Vermögens. Mithin wird es also in jeder materiellen Konstitution einer Gesellschaft Armut geben, da es immer ein bestimmtes unteres Perzentil der Wohlstandsverteilungskurve gibt.
Andere Definitionen setzen auf einem Existenzminimum auf, das auf irgendeine Weise definiert ist, international wird häufiger mit Dollar pro Tag gerechnet.
Auch diese Definitionen haben ihre Probleme - woran bemisst sich das Minimum der Existenzfähigkeit? Maslowsche Bedürfnispyramide? Schon schwierig beim Vergleich Kinder/Erwachsene, wo Bildung einbezogen werden muss. Mensch als Kulturwesen? Mensch als soziales Wesen, Stichwort "Gesellschaftliche Teilhabe"? "Weiche" Faktoren wie Lebensperspektiven, Möglichkeiten der Selbstentfaltung, Chancen der Verbesserung der Lebensumstände?
Aus diesen Fragen ergeben sich die Abweichungen zwischen den Armutswahrnehmungen verschiedener gesellschaftlicher Instanzen.
Zitat von Ipsissimus:Hast du dafür Belege? Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass irgend jemand freiwillig auf der Straße wohnt.
Ich habe vor Jahren an einer Diskussion zu der Frage teilgenommen, und danach scheint es wirklich Menschen zu geben, die es irgendwie nicht lange an einem Ort "aushalten". Vielleicht ist die Sesshaftigkeit auch nur eine menschliche Möglichkeit, die sich vor 5000 Jahren zur dominierenden Lebensweise entwickelt hat und Nicht sesshaft leben könnende zu "Nicht-Normalen" gestempelt hat.