Passend zum Thema Propaganda: Neuerdings gibt es sogar Beschwerden der einzelner NATO-Staaten, über den NATO-Europa-Oberbefehlshaber Breedlove, dieser habe bzgl. der Rolle Russland in der Ukraine maßlos übertrieben und "gefährliche Propaganda" verbreitet, N-TV
Zitat von Lykurg:Zu den russischen Truppen auf der Krim hat Putin sich inzwischen ja eindeutig geäußert - die haben sich nicht verlaufen, sondern waren auf seine Anweisung hin dort, ob mit Urlaubsschein oder ohne.
An welcher Stelle hat sich denn Putin eindeutig dazu geäußert? Die jüngsten russischen Veröffentlichungen sagen konkret gar nichts aus.
Bei der jüngsten Veröffentlichung ist der chronologische Ablauf zu beachten.
Zitat von Zeit:"Wir beendeten die Sitzung etwa um sieben Uhr morgens", erzählt Putin in dem Filmtrailer über die Sitzung in der Nacht zum 23. Februar 2014. "Als wir uns trennten, sagte ich zu meinen Kollegen: Wir müssen beginnen, die Krim zurück zu Russland zu holen." Vier Tage später übernahm eine schwer bewaffnete Kommandoeinheit die Kontrolle über das Regionalparlament der Krim. Dieses stimmte daraufhin in einer kurzfristig angesetzten Sitzung für die Abhaltung eines Referendums über den Anschluss an Russland. Die Ukraine warf Moskau daraufhin eine "Invasion" auf der Halbinsel vor.
Die Krise auf der Krim hatte jedoch bereits am 21. Februar 2014 begonnen, als das dortige Parlament darüber abstimmen wollte, Putin wegen des Umbruchs in Kiew bzw. nach dem Sturz des Präsidenten um Hilfe zu bitten. Die Abstimmung wurde durch die Besetzung des Parlaments durch tatarische Demonstranten verhindert. Diese Initiave ging also sehr wohl von der Krim aus.
Zitat von taz:Trotz allem Optimismus, ist nicht die Gefahr einer Sezession von der Ukraine auf der Krim besonders groß?
Am vergangenen Freitag [21. Februar 2014] wollte der Oberste Sowjet der Autonomen Republik Krim, der von der Janukowitsch-Partei dominiert ist, sich an Russlands Präsident Putin wenden, um Unterstützung zu erhalten. Es gibt sogar Stimmen, die behaupteten, dass Putin bereit war, die Unabhängigkeit der Krim anzuerkennen.
Warum ist es nicht zu dieser Anerkennung gekommen?
Wir Krimtataren haben den Abgeordneten ganz klar gesagt: Wenn das stattfindet, dann marschieren wir da rein in euren Saal, und dann bleiben wir dort und blockieren eure Arbeit. Das haben wir ganz ruhig gesagt, ohne irgendwelche Hysterie. Und es fand nichts dergleichen statt.
Später behauptete der russische Freischärler Igor "Strelkow" Girkin bei der Besetzung des Parlament von Simferopol beteiligt gewesen zu sein. Girkin wurde später Verteidigungsminister der Separatistenrepublik Donezk und wurde nach seine Entlassung zunehmend geschwätzig. Girkin pflegte pflegte während seiner Aktivitäten in der Ukraine offenbar Kontakte zu dem russischen Rechtsradikalen Alexander Dugin und dem ähnlich spinnerten russischen Oligarchen Malofejew. Die Führung der russischen Donbass-Känpfer bestand aus ehemaligen Mitarbeitern des Oligarchen wie Girkin. Mittlerweile sind sie offenbar alle in Ungnade geraten, sowohl der Ideologe Dugin, der Oligarch Malofejew und natürlich der "Schütze" Girkin.
Putins angeblich eindeutigen Äußerungen sind für ein russisches Publikum bestimmt. Sie klingen eher wie ein Dementi oder eine Entschuldigung. Er habe schon damals die Krim gewollt, es wäre alles seine glorreiche Idee gewesen und es waren nicht nur diese Rockerbanden, Nationalbolschewisten, Eurasisten oder irgendwelche Irren aus dem Kaukasus.
Dass Putin Soldaten auf die Krim verlegt hat, ist glasklar. Die entscheidende Frage ist die, ob solche Truppenverlegungen auf die Krim nur eine Drohgebärde waren und die russischen Soldaten brav und anständig in ihren russischen Kasernen saßen oder ob diese russische Soldaten in den Innenstädte der Krim auftraten und dort die Kontrolle an sich rissen. De facto hatte auf der Krim aber niemand die Kontrolle, dem man sie hätte wegnehmen können. Die sogenannten "Selbstverteidigungskräfte" oder eben die "grünen Männchen" übernahmen, dass von tatarischen Oppositionellen besetze Parlament. Kampfhandlungen blieben auf der Krim, anders als im Donbass nahezu aus, erst beim offiziellen Fahnenwechsel und der Übernahme der ukrainischen Kasernen durch russische Truppen kam es zu Kleinstgeplänkeln.
Kein Gerücht ist übrigens, dass sich seit September 2014 dutzende Angehörige des US-Militärs in der Ukraine befinden, um die dortigen Truppen für den Kampf im Donbass auszubilden.
Im Januar 2015 verteilte der amerikanische General Hodges, Oberbefehlshaber für Europa, sogar Tapferkeitsabzeichen der US-Army an verdiente ukrainische Kämpfer, während andernorts die Verhandlungs für Minsk II vorbereitet wurden.
Jüngst gab General Hodges bekannt, es stünden 12.000 russischen Soldaten in der Ostukraine und forderte zu Waffenlieferungen an die Ukraine auf.