Zugegebenermaßen ist der
Filmbeitrag des ARD-Weltspiegels bereits im November 2014 gedreht worden, seitdem gab es, glaube ich, angeblich schon wieder 2 oder 3 große Invasionen durch russische Truppen. Die ARD lieferte ein exklusives Porträt von Putins Invasionsarmee. Im Interview sind Angehörige des Bataillons Wostok. Eine Angehöriger gibt sogar zu, dass er in Russland schon Schweineställe gebaut hat. So viel Ironie musste sein.
Sie liefern ein wirklich jämmerliches Bild ab mit ihren improvisierten Uniformen und den selbst gebauten Nagelbomben. Ansonsten jammern sie recht deutlich darüber, dass die Russische Föderation sie so wenig unterstützt.
Das Bataillon Wostok war schon öfters in den Schlagzeilen. Oft wurde behauptet, es sei besonders gut ausgebildet und ausgerüstet, zum Bataillon Wostok würden zahllose gut bezahlte russische und insbesondere tschetschenische Söldner gehören oder alternativ die Elitetruppen von Expräsident Janukowytsch.
Daneben gibt es immer wieder absolut gegenläufige Meldungen, die die weitgehende Inkompetenz und Amateurhaftigkeit der Separatisten-Bewegung belegen.
Im besonderen Maße widersprach der britische Journalist Mark Franchetti (Sunday Times) im Frühsommer 2014 der üblicherweise vorgetragenen westlichen Berichterstattung, hier aufbereitet von
Der Freitag.
[quote=Der Freitag]Mark Franchetti, Moskau-Korrespondent der Sunday Times, hat keinen leichten Stand. Er ist der Talkshow Schuster live zugeschaltet und schildert Eindrücke aus dem Osten. Die meisten Kämpfer der Separatisteneinheit Wostok, die er drei Wochen lang begleitet habe, seien „einfache Ukrainer ohne Kriegserfahrung“ gewesen. Die Männer hätten ihm gesagt, dass sie „ihre Häuser vor den Faschisten verteidigen“. Die Teilnehmer der Talkrunde schauen nervös. Geheimdienstchef Walentin Naliwaitschenko rollt mit den Augen, ein junger Kommandeur der Spezialeinheit Dnjepr verzieht das Gesicht. Franchetti lässt sich nicht beirren und erzählt, dass die Wostok-Leute versucht hätten, einen ukrainischen Grenzposten zu stürmen, und in ein Gefecht mit vielen Verwundeten verwickelt wurden. Die Einheit habe sich dann auf russisches Gebiet zurückgezogen. Dort seien die Kämpfer von Grenzschützern entwaffnet worden.[/quote]
Das besagte Interview von Mark Franchetti im urkainischen Fernsehen, gibt es hier
bei Youtube.
Vergleicht man den Bericht des ARD-Weltspiegels mit dem von Franchetti, hat sich am Zustand des Batallions Wostok in einem halben Jahr wenig geändert. Es handele sich um eine schlecht ausgerüstes, ja ärmliches Batallion aus Ukrainern und russischen Freiwilligen, die vergeblich auf ein Eignreifen der Russischen Föderation wartet. Interessant ist die Gegenrede der Ukrainer auf Franchettis Aussagen. Alles, was Franchetti im Donbass bei den Separatisten erlebt habe, sei von Geheimdiensten inszeniert worden, um ihn zu täuschen, aber ist das ja auch eines der
üblichen "Argumente".
Hier nun wieder gegenläufige Berichte über Wostok:Wostok bedeutet auf Russisch "der Osten". In Tschetschenien gab es eine gleichnamige Einheit. Das Magizin
Die Welt zählt eins und eins zusammen und beschreibt das Bataillon aus Donezk als tschetschenische Elitetruppe. (Die Beweisführung ist in erster Linie etymologisch.)
Das Wostok-Bataillon bestand früher aus Tschetschenen und kämpfte 1999 aufseiten Moskaus im zweiten Tschetschenienkrieg. Anführer Sulim Jamadajew war zur russischen Seite übergelaufen, weil ihm die radikal-islamische Gesinnung der Separatisten suspekt war. Das Bataillon blieb weiter in Tschetschenien stationiert und war gegenüber dem russischen Militärgeheimdienst GRU berichtspflichtig. Im Georgienkrieg 2008 unterstützte die Einheit prorussische Separatisten in Südossetien, danach löste sich das Bataillon offiziell auf. Die Wostok-Kämpfer "wurden ins russische Militär in Tschetschenien eingegliedert", sagt Journalist und Kaukasusexperte Iwan Suchow. Die gut trainierten Tschetschenen würden Russlands Armee als Reserve dienen. In der Ostukraine soll das Wostok-Bataillon aus 300 Mann bestehen.
AUch die
BILD lieferte exklusive Nachricht über die Tschetschenen im Wostok-Batallion:
Bis vor Kurzem seien auch Tschetschenen in der Truppe gewesen, heißt es. Sie seien aber wieder abgereist. Der von Moskau unterstützte Chef der Republik Tschetschenien, Ramsan Kadyrow, hatte die Präsenz von Landsleuten in der Ukraine eingeräumt. Sie seien aber auf eigenen Entschluss dorthin gegangen und nicht geschickt worden.
Sie sind schon ein sonderbares Phantom. Sie waren mal da und sind wieder weg.
Es ist auch eine gute Frage, wer solche Gerüchte streut. Manchmal sind es ja auch die Separatisten, die behaupten, sie hätten ganz gefährliche Tschetschenen, ohne natürlich den Beweise zu liefern. Die sind ja gerade erst abgereist. Es ist ja auch eine gute Art von Propaganda, die Ukrainer mit der angeblichen Anwesenheit gefährlicher Kaukasier einzuschüchtern.