Die NATO wurde als Verteidigungsbündnis gegründet. Wird sie ihrer Aufgabe gerecht?
Nach dem 11. Sept. 2001 wurde erstmals in der Geschichte der NATO der Bündnisfall ausgerufen. Beim anschließenden Krieg gegen der Terror spielte die NATO als Organisation jedoch kaum eine Rolle.
Stattdessen wurde die NATO - wohlbemerkt offiziell im Zustande des kollektiven Verteidigungsfall - erweitert. 2004 traten Bulgarien, Estland, Lettland, Litauen, Rumänien, die Slowakei und Slowenien dem Verteidigungsbündnis bei. Diese Länder waren teilweise aber schon vorher im Irak und in Afghanistan Truppen gestellt.
Die Türkei befindet sich offensichtlich aufgrund des syrischen Bürgerkrieges immer wieder in Grenzscharmützel. Die NATO hat bereits im Vorfeld einen Bündnisfall ausgeschlossen, obwohl die Türkei immer wieder von Syrien aus angegriffen wird und satzungsgemäß um Hilfe bat.
Tatsächlich gab es schon ein paar Fälle, in denen die NATO als Militärbündnis auf Schlachtfeldern unterwegs war, z. B. Kosovo und Libyen. Die Einmischung in diese Konflikte hatte aber mit den Gründungszielen der NATO nichts zu tun. Vielmehr ging es darum ohne UN-Mandat militärisch einzugreifen, möglichst noch mit Raketen einen Regimewechsel zu erzwingen. Formal handelte es sich um Angriffskriege. Ironischerweise gab es nach jüngsten Drohungen des libyschen IS gegen Italien keine Reaktion der NATO, warum auch, dass Verteidigungsbündnis ist ja auch Angriff gepolt.
Ansonsten sorgte die NATO im Rahmen der Ukraine-Krise immer wieder für Schlagzeilen. Geht es eigentlich um mehr als das Abstecken von Plains.
Ganz im Sinne der Breschnew-Doktrin sind hingegen aktuelle Stimmen aus dem Baltikum. Es ist immerhin berühigend, dass das westliche Verteidigungsbündnis immerhin dazu bereit ist Lettland oder Estland im Fall des Falles auch im Kampf gegen die eigene Bevölkerung zu unterstützen.