DIHT: Weniger feiern, mehr arbeiten

Das aktuelle politische Geschehen in Deutschland und der ganzen Welt sowie wichtige Ereignisse der Weltgeschichte.
8ball
 
Sa 5. Mai 2001, 10:41 - Beitrag #1

DIHT: Weniger feiern, mehr arbeiten

Druck auf junge Arbeitslose sollte erhöht werden

Der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelstages, Ludwig Georg Braun, fordert die Streichung von Feiertagen. Die Arbeitszeit in Deutschland sei in der Vergangenheit so drastisch gekürzt worden, dass man an die "untere Grenze" stoße, sagte Braun der "Bild"-Zeitung (Samstagausgabe). Er fügte hinzu: "Wir haben in Deutschland zum Beispiel einfach zu viele Feiertage - das Bauen von Urlaubsbrücken nimmt wirklich überhand." Allerdings sei auch die Arbeitsintensität "enorm hoch", räumte Braun ein. Man müsse darüber nachdenken, "die Arbeitsbelastung abzumildern und dafür einige freie Tage zu streichen".

Hier gehts weiter : http://www.n24.de/auto/SMS_200001261331000215.shtml?SMS2001050509160007293504000

So ganz langsam fange ich an zu kochen. Da suchen nun schon seit Tagen die Herren Schröder und die Vertreter der Wirtschaft die Schuld der Arbeitslosenrate bei den Arbeitslosen. Und nun geht es eine Runde weiter. Die noch Arbeit haben, bauen sich frecher Weise auch noch mittels Feiertagen Urlaubsbrücken. Und zum Schluß wieder die Drückeberger und der "hohe Sockel" der die soziale Hängematte mißbraucht. Hat der Herr Braun nicht den Worten von Herrn Jagoda folgen können ? Von 4 Millionen Arbeitslosen sin 91000 Drückeberger.

Erstaunlich das die Vertreter der Arbeitgeber so das, sorry, ich kann nicht anders, Maul aufreißen. Sind sie es doch, die seit den 70ern ohne Ende Arbeitsplätze vernichten, statt welche zu schaffen. Demnächtst steht dann wieder der Samstag zur Debatte und vermutlich kommt noch jemand auf die Idee Erschwernißzulagen und Nachtzuschläge abzuschaffen. Und die 50 Stunden - Woche müßte wieder her. Mir wird schlecht.

Bayerndoedel
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Sa 5. Mai 2001, 11:03 - Beitrag #2

Jo klar, deshalb gibt es ja in Deutschland kaum noch voll zeit Arbeit!!! Da kann man ja nur den Kopf schütteln was die wieder ablassen die, die selber kaum Arbeiten.

Und ich Sage Euch das wird noch schlimmer werden , wenn erst der EURO da ist, dann geht alles den Berg runter!!! <IMG SRC="smilies/eek.gif" border="0">

Arschfurunkel
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Sa 5. Mai 2001, 11:42 - Beitrag #3

Ich glaube kaum, Bayerndoedel, daß mit der Einführung des Euros alles den Bach runtergeht-höchstens bei den Ländern, die nicht dabei sind, aber das ist ein anderes Thema.

Zum eigentlichen Thema: Ein Schwachsinn, der da erzählt bzw. gefordert wird! Wo Urlaub genommen wird, muß er auch genehmigt werden, also verstehe ich das Geschrei nicht.

Wenn man Feiertage streichen sollte, dann darf man sich gerne mal bei den Katholiken umschauen, die fünf bis sechs kirchliche Feiertage haben als die Protestanten.

8ball
 
Sa 5. Mai 2001, 11:52 - Beitrag #4

Arschfurunkel : Was ich nicht verstehe ist folgendes. Die Aussage von Herrn Braun läßt ja nur den Schluß zu das die Arbeit nicht mehr geschafft wird, weil ja zuviele Feiertage vorhanden sind. Wahrscheinlich gehen im auch die vielen Urlaubstage auf den Nerv. Aber eine Steichung von Feiertagen und eine Verlängerung der Arbeitszeit wäre doch nur angebracht wenn wir Vollbeschäftigung hätten und alle Möglichkeiten (Fremdarbeiter) ausgeschöpft wären. Seine Argumentation kann doch nicht bei 4 Millionen Arbeitslosen greifen. Merkt das denn keiner ?

tweetygirl
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Sa 5. Mai 2001, 15:12 - Beitrag #5

Die haben doch echt ne Meise. In Berlin haben wir ja eh schon weniger Feiertage als in katholischen Bundesländern wie in Bayern.

Ich denke dadurch wird sich nur der Krankenstand wieder erhöhen, weil viele dann eben einfach krankmachen, wenn sie keinen Feiertag mehr haben, besonders so um Weihnachten herum.

Würde mich nicht wundern, wenn man bald Montag bis Sonntag durcharbeiten soll, natürlich bei gleichem Gehalt und höheren Krankenkassengebühren, weil man ja viel schneller verbraucht ist und eher krank wird.

8ball
 
Sa 5. Mai 2001, 15:46 - Beitrag #6

Tweetygirl : Krank feiern ? Dazu wird es nicht kommen, so schlau sind die auch. Einher mit dem Streichen von Feiertagen kommt natürlich die Regelung das die ersten 3 Krankheitstage nicht mehr bezahlt werden, so einfach geht das <IMG SRC="smilies/biggrin.gif" border="0">

Padreic
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So 6. Mai 2001, 16:41 - Beitrag #7

@BluesBrother
Ich denke 91000 Drückeberger, sind 91000 zu viel. Aber ich denke auch, dass man nicht pauschalisieren darf.

Ich denke, es hilft auch nicht, immer den Arbeitgebern die Schuld zu geben. Wenn du den Arbeitgebern vorwirfst, dass sie ohne große Rücksicht auf andere Gewinn machen wollen, ist das doch im Kapitalismus normal. Ich glaube nicht, dass es ideal ist, wenn man den Arbeitgebern vorschreibt, kaum noch Maschinen zu benutzen. Dann würde alles teurer und würde aus dem Ausland importiert. Das würde auch nicht helfen. Und es sind wirklich nicht nur Arbeitgeber, die egoistisch handeln.

Padreic

8ball
 
So 6. Mai 2001, 16:47 - Beitrag #8

Padreic : Keine Frage. Aber es kann auch nicht angehen das die Arbeitgeber nur fordern und nichts bieten. Würden sie sagen wir schlagen vor 3 Feiertage zu streichen und bieten dafür 1 Million Arbeitsplätze, wäre ich dafür...

ZakMcKraken
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So 6. Mai 2001, 19:00 - Beitrag #9

Hi,

also das Problem ist das wir unsere Staatsform oder Marktwirtschaftsform von der Sozialen Marktwirtschaft zur Marktwirtschaft Brutal verändern.

Soll heißen nur der Aktienkurs ist interessant der einzelen Mitarbeiter egal. Wenn der Kurs der Aktie nicht stimmt entlässt man mal eben 900 Mitarbeiter (Grundig in Nürnberg).

Womit hat Herr Hundt oder Herr Braun den seinen Persönlichen Reichtum aufgebaut. Doch auch aus der Leistungsfähigkeit und Bereitschaft seiner Angestellten. Warum geht in Deutschland denn die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinander?

Aber das die Schuld der Arbeitslosigkeit bei den Arbeitslosen gesucht wird halte ich für fatal. Ein bisschen mehr Druck ist ok. Das was da momentan läuft ist einfach daneben.

Die Wirtschaft stellt die Arbeitsplätze und nicht der Arbeitslose. Aber für die Wirtschaft sind wir ja zu teuer. Die wollen ja lieber für 3,50 Stundenlohn in Mexiko arbeiten lassen (VW z.B. - Der New Beatle wird in Mexiko zusammengeschraubt) und dann kann man natürlich mit dem Verkauf in Deutschland satte Gewinne einfahren.

Mich kotzt sowas richti an da wird mir schlecht. Und ich bin auch auf Schröder ziemlich wütend und das als alter SPDler.

grüße Zak

8ball
 
So 6. Mai 2001, 19:15 - Beitrag #10

Zak : Dem habe ich nicht mehr hinzu zu fügen und stelle erfreut fest das wir mal wieder einer Meinung sind <IMG SRC="smilies/biggrin.gif" border="0">

Wenn das so weiter geht, wird die SPD wohl einge Wählerstimmen bei der nächsten Bundestagswahl verlieren.....

ZakMcKraken
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So 6. Mai 2001, 20:43 - Beitrag #11

gelle <IMG SRC="smilies/biggrin.gif" border="0">

in Hamburg hat die SPD meine Stimme schon verloren, nicht zuletzt durch diesen unsänglichen Ortwin Runde. Aber wahrscheinlich kann wieder passieren was will, - nämlich nichts - und die SPD gewinnt wieder. Schade eigentlich.

grüße Zak

8ball
 
So 6. Mai 2001, 22:45 - Beitrag #12

Zak : Durch so kluge Themen wie sie z.Zt. von der Regierung und der Wirtschaft kommen fällt mir ein, daß es da noch eine Partei links von der SPD gibt. Die ist hier in Berlin die drittstärkste Partei <IMG SRC="smilies/biggrin.gif" border="0">


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