Was meine Exkurse mit dem Thema zu tun haben:
In den meisten Epochen der Geschichte wurde expliziert zwischen Herrenmenschen von Untermenschen, Tiermenschen und Wilden unterschieden. Die Grenzziehung zwischen eigentlichen Menschen und dem Rest wurde mehrfach verschoben und unterscheidet sich stark. Immer wieder wurden derartige Themen äußerst kontrovers diskutiert.
Was das ganze mit Schimäre, Hybriden etc. zu tun, zeigt ganz gut der antiquierte Begriff Mulatte. Er bezeichnete in Südamerika einen Menschen mit einem schwarzen und einem weißen Elternteil, bedeutete aber ursprünglich auch Muli/Maultier.
Das von den Vereinten Nationen verwendete Menschenbild ist äußerst jung, setzte sich erst im 20. Jahrhundert durch. Wenn der Menschenbegriff erneut ausgeweitet würde, würde das also meiner Meinung nach nicht alles verändern.
In Zentralafrika war und ist es noch immer üblich die Schimpansen und Gorillas zu verzehren, obwohl dies natürlich auf Druck europäischer und amerikanischer Gutmenschen offiziell verboten wurde. Ähnliche Umgangsformen gab es bis ins 20. Jahrhunder hinein auch bei verfeindete Papua-Stämmen.
Zeitweise wurden in den USA Kopfgelder für die Skalps von Indianer gezahlt. Kopfgelder gab es auch für Wölfe und andere "Schädlinge". Das beide später in Reservaten unter Schutz gestellt wurden spricht für sich. Naja, und im Rahmen der Völkerschauen erreichten sie später auch die Zoologischen Gärten Europas.
Auch für die Nutzung der Menschenaffen als medizinische Versuchstiere, kennt die Geschichte identische Fälle, wo dies mit sogenannten "Untermenschen" gemacht wurde.
Die Menschenaffen unterscheiden sich nur graduell vom Menschen. Wo Mensch die Grenze seiner Art zieht, liegt ganz bei ihm. Nun sie sind stärker behaart und stumm, aber eigentlich unterscheiden sie sich nur graduell vom Menschen. Eine Verbreitung nominalistischer Thesen wäre allerdings der wahre Tabu-Bruch, ob es dafür eines Mensch-Affen-Hybriden bedarf, bezweifle ich.
Was die Definition von Homo sapiens oder der Gattung Homo betrifft, so wurde sie gerade in jüngster Zeit verändert. Vor Jahren gab es noch einen Homo habilis, der aktuell jedoch als Autraliopithecus angesehen wird. Anders als noch vor zwanzig Jahren gilt der Neanderthaler heute nicht mehr als Homo sapiens neanderthalensis, sondern nur noch als Homo neanderthalensis. Das hat aber das Selbstbild der Menschenheit genauso wenig erschüttet wie ein chinesischer Sack Reis.