Das sehe ich ähnlich, Lani. Die Bücher sind aufgrund der Thematik zwangsläufig blutig und brutal, insbesondere das letzte, die Gewalt wird aber von der Erzählerin eindeutig abgelehnt. Um so spannender sind dann aber die Abstufungen in ihrer Bewertung, ziemlich kraß am Ende. Ich meine ebenfalls nicht, daß die Liebesgeschichte die moralischen Konflikte zudeckte, eher im Gegenteil wird sie entkompliziert [spoiler]indem Gale aus der Handlung verschwindet[/spoiler], wodurch andere Fragen mehr Raum erhalten.Zitat von wblig?:Zitat von Lani:Ich habe gerade die Reihe von "Die Tribute von Panem" verschlungen, nachdem meine Mama mich lange überreden musste, es zu lesen.Zitat von e-noon:@Lani: Die Rezensionen waren ja nicht so gut, auf Amazon hieß es, die Serie sei typisch amerikanisch gewaltverherrlichend und moralische Zweifel daran, andere Kinder zu töten, würden relativ schnell unterdrückt]Zitat von Lani:Also ich find's überhaupt nicht gewaltverherrlichend ehrlich gesagt und die Hauptfigur hat ziemlich damit zu kämpfen, dass sie andere Kinder töten muss (bzw. das diese getötet werden)]
Der dritte Band ist sehr gerafft, das sehe ich ähnlich, Handlungsstränge werden nicht zuende erzählt und ein massives ethisches Problem ungelöst gelassen. [spoiler]Katniss' Zustimmung zu den neuen Hungerspielen! - finden diese nach ihrem Akt der Selbstjustiz noch statt? Es gibt keine Erwähnung mehr davon.[/spoiler]Andererseits gefällt mir gut, daß die Bücher zentrale Fragen offenlassen (etwa einen genaueren Zeitpunkt der Handlung, aber besonders, wie es weitergeht), die Unwissenheit der Ich-Erzählerin ist in weiten Teilen schlüssig verwirklicht, und das gilt eben auch für den Epilog. Probleme entstehen daraus in der Beschreibung der Welt; ich weiß nicht recht, was ich als Fehler der Autorin und was als Fehler der Erzählerin auffassen will. Geschickt von beiden.^^
Um so schwieriger ist es meines Erachtens, den Text angemessen zu verfilmen. Ich habe den Film nicht gesehen, aber gerade zu diesem Aspekt Kritik gehört: Der Betrachter des Films hat zwangsläufig eine Außenperspektive, die völlig andere Wertungen zuläßt als der Ich-Bericht des Buches, von dem der Leser sich erst 'losmachen' muß, um seine eigenen Urteile zu treffen.